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Hydroaktive Wundversorgung

 

Kurze Zusammenfassung über moderne Wundversorgungsprodukte

 

Eine sehr wichtige und interessante Aufgabe in der Pflege ist die Wundversorgung.

Aus alten Lehrbüchern kennt man noch die Beschreibung für einen optimalen Wundverband : Der Wundverband besteht aus drei Teilen 1. Auflage, 2. Polsterung, 3. Fixierung.
Dieser Verband wurde mindestens jeden Tag gewechselt. Wunden mussten trocken gehalten werden, oder gar durch Zugabe von chemischen Hilfsmitteln getrocknet werden.

Die Wissenschaft lehrt uns heute andere Vorgehensweisen. Okklusive Verbände und Hydroaktiv sind die Schlagworte, die uns ständig begleiten. Die Auswahl an Produkten ist so vielfältig, dass es schon fast wieder schwierig wird, die richtige Auswahl zu treffen. Der Erfolg dieser Therapieform rechtfertigt jedoch die Vielfalt.

Feuchte Wundversorgung
Bereits im Altertum hatte man erkannt, dass ein feuchtes Klima gut ist für Wunden. Jedoch brauchte es Dr. George D. Winter, der im Jahr 1962 nachwies, dass die Epithelisierung unter einem feuchten Wundmilieu schneller von statten geht. Bestimmte Zellen, die wir zur Wundheilung benötigen, können auf trockenem Untergrund nicht überleben. Zu diesen Zellen gehören unter anderem Makrophagen und Fibroblasten. Unter feuchten Bedingungen erhöht sich die Lebenszeit der neutrophilen Zellen, und proteolytische Enzyme werden vermehrt auf den Wundgrund transportiert, und ein autolytisches Debridement kann stattfinden. Dadurch wiederum kommt es zum Einschwemmen von Wachstumsfaktoren, die die Wundheilung beschleunigen.
 
Okklusive Wundverorgung
Je nach Wundtyp, Wundheilungsfortschritt (Phase) und Sezernierungsgrad gibt es verschiedene Wundauflagen. Vorteile der Okklusiven Wundversorgung sind schon einige genannt. Weitere Punkte sind : Okklusive Wundverbände können mehrere Tage auf der Wunde verbleiben. Dies verschafft der Wunde sogenannte Wundruhe. Kühlt die Wunde aus, und dies ist bei jedem Verbandwechsel der Fall, wird die Wundheilung für mehrere Stunden unterbrochen. Bei herkömmlichen Verbänden war dies ein bis zwei mal (oder auch öfter) am Tag der Fall.
Das Infektionsrisiko ist deutlich geringer, wie Untersuchungen zeigen, so können durch die semipermeable Membran keine Keime von aussen eindringen. Bei herkömmlichen Verbänden mit Mullkompressen ist die Durchwanderung von bis zu 64 Lagen Mullgaze belegt worden. Auch bewirkt die Okklusion ein leicht saures Milieu, welches zu einer Bakteriostase führt. Dem feuchten Wundklima wird auch eine Schmerzprotektive Wirkung nachgesagt, und zwar dadurch, dass freiliegende Nervenenden eingekapselt werden. Aber auch das grössere Wechselintervall und die nicht verklebende Wundauflage reduzieren Wundschmerzen.
Die Okklusion bewirkt eine geringere Sauerstoffzufuhr in der Wunde, was die Durchblutung, bzw. das Einspriessen von Blutgefässen fördert.
 

Okklusiv = Teuer ?
Ein sehr sensibler Punkt bei all dem ist jedoch der Kostenfaktor, da das okklusive Material doch weitaus teurer ist, wie einfache Mullkompressen. Doch sieht man die Rechnung als Ganzes, so kommt man sicher auf eine nicht unerhebliche Kostenersparnis bei Verwendung von okklusiven Verbänden. Man Bedenke zum einen den schnelleren Heilungsverlauf, der für den Patienten sicher von Vorteil ist, aber auch der Krankenkasse unter Umständen einige Ausgaben sparen kann. Weiter muss man den Personellen Aufwand mitrechnen, der jeden Tag für einen Verbandwechsel entstehen würde, bei herkömmlicher Methode. Erste Kosten-Nutzen Analysen belegen, dass unter dem Strich eine deutliche Ersparnis zu erwarten ist.

 
Welche Produkte gibt es nun ?
Im folgenden gibt es eine kurze Übersicht verfügbarer Materialien. Diese Liste ist nicht abschliessend - es gibt noch viele andere Produkte. Aus Gründen der Übersichtlichkeit haben wir es jedoch bei der Darstellung der Hauptgruppen belassen.

Alginat
Hauptbestandteil sind hier zermahlene Braunalgen, die Calcium eingelagert haben. Bei Kontakt mit Wundsekret werden Calcium-Ionen gegen Natrium-Ionen aus dem Wundexsudat ausgetauscht, was zu einem Aufquellen der Wundauflage und deren gelartiger Umwandlung führt.Dadurch wird die Wunde ausgefüllt, das Gel wird jedoch nicht resorbiert. Die freigewordenen Calcium-Ionen wirken dabei auch Blutstillend (Gerinnungskaskade).
 
Hydrofaser
Die Fasern können sehr viel Sekret aufnehmen (je nach Hersteller verschieden, teilweise bis zum achtzigfachen des eigenen Gewichtes) wobei die Fasern das Sekret vertikal aufnehmen, und so die Gefahr einer Mazeration sehr gering ist. Mit dem Sekret werden auch Keime und Zelltrümmer eingeschlossen, die beim Wechsel einfach mit herausgenommen werden.
 

Hydrogele
Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Polymer, welches zu 60-80 % mit Wasser gesättigt ist. Die Idee bei diesen Produkten ist, dass sie eine Wunde Rehydrieren, Nekrosen aufweichen und Beläge lösen sollen. Weiter ist eine langfristige und gleichmässige Befeuchtung der Wunde möglich.
Bei der Anwendung muss man jedoch darauf achten, dass das Gel nicht über den Wundrand herausragt, da dies zu Mazeration führen kann.

Hydrokolloide
In früheren Jahren wurden diese Wundauflagen auch gerne „Eiweissplatten“ genannt. Dies ist an sich nicht falsch, da neben Zellulose und Pektin auch Gelatine enthalten ist. Diese Wundauflage gibt es in mehreren Stärken, je nach Anwendung und Grad der Sezernierung. Bei der Anwendung sollte darauf geachtet werden, dass die Auflage an allen Rändern über die Wunde herausragt, um so dicht zu schliessen.

 
Schaumstoffe
Schaumstoffe gibt es in verschiedenen Ausführungen, die sich hauptsächlich auf die Porengrösse beziehen. Offenporige Schaumstoffe haben zum Ziel, mit der Wunde zu verkleben. Dies macht dann Sinn, wenn es darum geht, z.B. Hauttransplantate aufzubringen. Durch die Offenporige Struktur können Blutgefässe in den Schaum sprossen, die beim Abnehmen des Schaumes dann verletzt, jedoch ist dies dann ein idealer Boden für das Anwachsen von Hauttransplantaten.
Feinporige Schäume verkleben nicht mit der Wunde und haben sehr gute Saugeigenschaften, wobei die Flüssigkeit nicht wieder an die Wunde abgegeben wird.
 
Silber
Die Wirkung von Silber in der Wundpflege ist schon sehr lange bekannt. Silber inaktiviert nahezu alle bekannten Bakterien, also auch die bekannten MRSA-Stämme, und hat den Vorteil, dass es keine Resistenzen züchtet. Sehr viele Hersteller bieten ihre Produkte schon mit Silberzusätzen an, wobei das Silber jeweils auf die Wundauflage aufgedampft wird.
 
Aktivkohle
Häufig hat man es bei Wundprozessen mit üblen Gerüchen zu tun. Aktivkohle ist in der Lage diese Gerüche zu bilden. Insbesondere bei stark infizierten Wunden oder Tumorwunden ist eine Anwendung von Kohle als Geruchshemmer sinnvoll.
 
Dies ist natürlich nur ein kleiner Abriss dessen, was tatsächlich auf dem Markt ist. Bei schwierigen Wunden ist es immer ratsam, einen Wundexperten hinzuzuziehen. Sollte im eigenen Haus kein Wundexerte sein, so empfiehlt sich, bei Verbandmittelherstellern einmal nachzufragen. Sehr oft gibt es auch von dort qualifizierte Tipps (die dann allerdings auf das Sortiment dieses Herstellers ausgerichtet sind).
 
 
Verwendete Literatur
Turner TD. 1979 „Hospital usage of absorbent dressings.“ Pharma J, vol 222, pp 421-426

Vasel-Biergans, A 2003 "Wundauflagen", Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart

Wild, T, Auböck, J 2007 "Manual der Wundheilung", Springer Verlag Wien/New York 

Winter, G. 1962„Formation of the scab and the rate of epithelisation of superficial wounds in the skin of the young domestic pig“ Nature vol 193,pp 293 - 294
 

 

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