Die Akteure der universitären Medizin der Schweiz erbringen heute in öffentlichem Auftrag viele Leistungen, in der Versorgung der Patientinnen und Patienten, in der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften und auch in der Forschung. Sie sind dabei mit grossen Herausforderungen konfrontiert, so bei der Ausbildung des ärztlichen Nachwuchses, bei der Weiterentwicklung der Patientenversorgung und deren nachhaltiger Finanzierung wie auch bei der Erhaltung einer innovationsfähigen Forschung.
Um diese Herausforderungen effektiver zu bewältigen, wollen die fünf grossen Universitätsspitäler und die medizinischen Fakultäten der Schweiz geschlossen auftreten und mit einer Stimme ihre Interessen vertreten. Angesichts veränderter Rahmenbedingungen und einer erhöhten Aktivität des Staates im Zusammenhang mit der 2013 durch den Bund lancierten Agenda „Gesundheit 2020“ ist es unabdingbar, dass die Vertreter der universitären Medizin ihr Wissen und ihre Expertise einbringen und sich an den gesellschaftlichen Diskussionen beteiligen, wie die Präsidentin des Verbands, die Direktorin des Zürcher Universitätsspitals Rita Ziegler, an der Medienkonferenz anlässlich der Verbandsgründung betonte.
Eine akademische Stimme in der gesundheitspolitischen Debatte
Der Verband Universitäre Medizin Schweiz soll künftig als gemeinsame Anlaufstelle der genannten Akteure der universitären Medizin dienen, die damit ihren Willen bekräftigen, innerhalb des Gesundheitssystems Verantwortung zu übernehmen. Der Verband wird sich in den gesundheitspolitischen Debatten der Schweiz einbringen und dabei die Standpunkte der Akademie wie auch der klinischen Versorgung auf universitärem Niveau vertreten. Erklärtes Ziel ist es, die Rahmenbedingungen für die universitäre Medizin mitzugestalten. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit untereinander wie auch mit externen Partnern und weiteren Akteuren im Gesundheitssystem gestärkt werden. Mit Blick auf die fortschreitende Globalisierung der Forschung sollen schliesslich gemeinsam die internationalen Bezüge gestärkt werden, wie der Dekan der medizinischen Fakultät an der Universität Genf, Prof. Dr. Henri Bounameaux darlegte.
Leistungen der Universitären Medizin
Die universitäre Medizin zeichnet sich durch ihre enge Verbindung von Versorgung, Forschung und Lehre aus. In ihr sind alle medizinischen Bereiche von der Grundversorgung bis hin zur Spitzenmedizin abgedeckt. Die klinische Versorgung der Universitätsspitäler umfasst die gesamte Bandbreite von Krankheiten, darunter viele schwere und komplexe Fälle und seltene Erkrankungen, die anderswo nicht behandelt werden können. Insgesamt wird rund ein Sechstel der stationären Patientinnen und Patienten in der Schweiz von Universitätsspitälern versorgt.
Die medizinischen Fakultäten der Schweiz sorgen für die Ausbildung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte. Sie haben in den letzten drei Jahren 200 zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen (+19%). Ausserdem tragen sie in hohem Mass zur Weiterbildung der Ärztinnen und Ärzte zu Fachspezialisten bei. Mit ihren Forschungsleistungen und ihrer hohen internationalen Vernetzung trägt die universitäre Medizin schliesslich dazu bei, dass die Schweiz den Anschluss an den medizinischen Fortschritt nicht verpasst und der Schweizer Bevölkerung eine aktuelle und hochstehende Medizin zur Verfügung steht. Die universitäre Medizin leistet damit einen dreifachen Beitrag an die Gesundheitsversorgung der Schweiz.
Gründungsmitglieder des Verbands Universitäre Medizin Schweiz sind:
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Universitätsspital Basel
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Medizinische Fakultät der Universität Basel
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Inselspital Bern
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Medizinische Fakultät der Universität Bern
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Hôpitaux universitaires de Genève
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Faculté de médecine de l’Université de Genève
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Centre hospitalier universitaire vaudois
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Faculté de biologie et de médecine de l’Université de Lausanne
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Universitätsspital Zürich
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Medizinische Fakultät der Universität Zürich