Akutes Delirium: Ältere Spitalspatienten durch einfache Massnahmen schützen
Delirante Syndrome sind unter älteren Patienten im Spital häufig und bleiben oft sogar unbemerkt. Gerade bei Risikopatienten sind daher erhöhte Wachsamkeit sowie präventive Massnahmen wichtig. Dass sich solche Zustände durch simple pflegerische Massnahmen in Form eines Interventionsprogramms gut vermeiden lassen, zeigt eine übergreifende Auswertung mehrerer internationaler Studien.
Ausgewertet wurden 14 Studien mit insgesamt 4267 Patienten im Alter von durchschnittlich 79 Jahren, in denen der Einfluss einfacher nicht medikamentöser Massnahmen auf das Auftreten von Delirien während des Spitalsaufenthaltes untersucht wurden. Dazu zählten etwa die Sicherstellung einer ausreichenden Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr, eines geruhsamen Schlafs, von täglicher Bewegung, das Hörgeräte und Brillen getragen werden oder die mehrmals tägliche "Re-Orientierung" über den Ort und die Zeit.
In 11 der 14 Studien wurde die Inzidenz der Delirien signifikant um 53% gesenkt. Zudem liessen sich auch die Stürze deutlich um 62% reduzieren, wobei die Häufigkeit von Stürzen aber nur in 4 Studien erfasst wurde. Auch der Spitalsaufenthalt war tendentiell um minus 0,16 Tage kürzer, der Unterschied zur Vergleichsgruppe ohne dem Interventionsprgramm war aber nicht signifikant Die Wahrscheinlichkeit im Pflegeheim zu landen war um 5% geringer.
Fazit der Autoren: Mit nicht pharmakologischen Massnahmen lässt sich die Häufigkeit des akuten Delirs und von Folgestürzen bei stationierten älteren Patienten signifikant reduzieren, mit einem Trend zu einem kürzeren Spitalsaufenthalt und einem geringeren Risiko für einen Übertritt in ein Pflegeheim.