Der in 12 Untertitel gegliederte Artikel von Kerstin Protz beschreibt was alles in den Bereich des Exsudatmanagements gehört, wie es zum Exsudat kommt und welche Auswirkungen es für den Betroffenen hat.
Exsudatmanagement beinhaltet nach Kerstin Protz die Beurteilung und Regulierung des Exsudataufkommens. Darauf aufbauend erfolgt die Optimierung der Wundheilung, eine Infektionsbehandlung und –kontrolle, die Auswahl von angepassten Wundauflagen, die Reduzierung von Wundgeruch, der Einsatz eines adäquaten Hautschutzes, eine Anpassung der Kleidung und entsprechende Verbandsintervalle.
Sie beschreibt in ihrem Text weiter, was genau Exsudat ist. Die Basis davon ist eine Flüssigkeit, die aus den Kapillaren austritt und normalerweise zum grössten Teil wieder von diesen resorbiert wird. Ausserdem wird im Artikel erklärt, dass das Exsudat durchaus ein erwünschter Effekt ist, der die Abheilung durch das Ausschwemmen von Fremdkörpern und Abfallstoffen und die Aufrechterhaltung des feuchten Wundmilieus fördert. Bei einer chronischen Wunde ist das Exsudat oft kontraproduktiv. Eine übergrosse Exsudatmenge kann z.B. aufgrund einer Infektion, chronisch venöser Insuffizienz (CVI), lymphatische Erkrankungen oder eines exulcerierenden Tumors entstehen.
Im Artikel von Frau Protz wird beschrieben, wie wichtig es ist, das Wundexsudat adäquat zu beurteilen in seiner Menge, Beschaffenheit, Konsistenz, Farbe und Geruch. Denn dadurch kann festgestellt werden, in welchem Zustand oder Wundheilungsstadium sich die Wunde befindet. Sie beschreibt zu diesen Kriterien auch, wie diese mit Wörtern am besten beschrieben werden können, sodass es für jedermann verständlich scheint.
Bei der Behandlung der Wunden mit Exsudation wird im Text zuerst auf den adäquaten Hautschutz eingegangen. Es wird erwähnt, dass die ursächliche Behandlung einer Wunde immer im Vordergrund steht. Bei Wunden mit Exsudation ist ein Hautschutz sehr wichtig, da die Wunden permanent Feuchtigkeit ausgesetzt ist und sich dadurch Mazerationen bilden können. Ausserdem gibt die Verfasserin noch Beispiele zu besonders hautfreundlichen Wundauflagen. Die Wundversorgung soll sich immer am Exsudataufkommen orientieren.
Anschliessend wird im Text auf die spezifische Wundversorgung in der Reinigungsphase, bei Ulcus cruris venosum, bei Infektion und bei einer exulcerierenden Tumorwunde eingegangen. Dies sind alles Wunden mit sogenannt hoher Exsudation, bei denen generell auf Wundauflagen mit hoher Aufnahmekapazität gesetzt wird. Ausserdem sollten die Verbandswechselintervalle dem Grundsatz „So häufig wie nötig, so selten wie möglich“ angepasst werden. Weitere Schwerpunkte sind die Schmerz- und Geruchsbekämpfung und ein adäquater Hautschutz.
Bei Wunden mit mittlerer Exsudation sind oft Wundhöhlen oder Fistelgänge vorhanden. Dann wird oft mit Tamponaden oder Unterdrucktherapie gearbeitet.
Die Wunden mit mässig bis wenig Exsudat weisen Kennzeichen einer granulierenden Wunde auf. Diese sind gut durchblutetes Gewebe, das tiefrot gefärbt, gekörnt und feucht glänzend erscheint. Hier wird eine möglichst lange Wundruhe angestrebt und ein atraumatischer Verbandswechsel.
Bei Wunden mit wenig oder keinem Exsudat sieht das Gewebe rosa, hellrosa bis weisslich aus und die Wunde wächst langsam vom Rand her zu. In dieser Phase sind die Ziele die Gewährleistung eines feuchten Klimas in der Wunde sowie ein atraumatischer Verbandswechsel.
Effektives Exsudatmanagement bringt sichtbare Erfolge. So lautet der letzte Untertitel des Artikels. Dort wird unter anderem beschrieben, dass das sachgerechte Exsudatmanagement den Einschränkungen der Lebensqualität der Patienten entgegenwirkt. Somit stellt es auch einen wichtigen psychischen Faktor dar. Denn der Patient kann unterstützend zur Mitarbeit angeregt werden. Dann werden sich die Erfolgserlebnisse positiv auf das Selbstbewusstsein auswirken.