Vergleich von fünf verschiedenen Vorgehensweisen zum Management einer Harnwegsinfektion bei Frauen
Gibt es einen Unterschied hinsichtlich der Effektivität von 5 verschiedenen Vorgehensweisen zum Management von unkomplizierten Harnwegsinfekten?
Harnwegsinfekte (HWIs) sind einer der häufigsten Konsultationsgründe von weiblichen Patientinnen in der Arztpraxis. Die AutorInnen des Horten-Zentrums besprechen die Studie von
Little P et al.Diese vergleicht die Effektivität von 5 verschiedener Interventionen zur Diagnostik eines HWIs sowie den Einsatz von Antibiotika.
Intervention3: Symptomscore (Antibiotikagabe, wenn zwei oder mehr folgender Symptome vorhanden waren: Urinprobe trüb, starker Uringeruch, mittelschwere Dysurie oder Nykturie)
Intervention4: Urinstix (Antibiotikagabe, wenn Nitrit oder Leukozyten und eine Spur Blut im Urin feststellbar war)
Intervention5: Mittelstrahlurin (symptomatische Behandlung bis mikrobiologische Ergebnisse vorhanden, dann Antibiotikagabe gemäss Ergebnis)
Die Resultate der Studie zeigen, dass alle 5 Strategien betreffend Symptomkontrolle gleich gut waren und eine routinemässige Einsendung eines Mittelstrahlurins keine Vorteile brachte. Demgegenüber konnte Urinstixgebrauch vor Antibiotikagabe und eine empirisch verzögerte Antibiotikagabe die Gesamtabgabe von Antibiotika reduzieren.
Literatur: Little P et al. Effectiveness of five different approaches in management of urinary tract infection:
randomised controlled trial. BMJ 2010 ;340 :c199.doi :10.1136/bmj.c199