Adserver Header
Analytics
Leaderboard
suchen Suche
Sky Left
separator
Impressum  |  Feedback  |  Werbung  |  Sitemap  |  Hilfe  |  Login Work&Care
Rectangle Top

Diabetes Typ 1: vom Kleinkind bis zum Teenager

Ziel dieses Artikels ist es, über den Umgang mit diabeteskranken pädiatrischen Patienten zu informieren. Dabei werden gängige Probleme identifiziert und erklärt, mögliche Lösungswege der Eltern oder Bezugspersonen aufgezeigt und ermittelt, wann ein Kind bereit ist, die Verantwortung für seine Krankheit zu übernehmen.

 

Hintergrund
Laut CDC (Centre of Disease Control and Prevention) werden in den USA jährlich um die 13'000 junge Menschen mit Diabetes Typ 1 diagnostiziert. Dazu kommen noch circa 151'000 Menschen unter 20 Jahren, die bereits mit dem Diabetes Typ 1 leben. Diese Anzahl zeigt auf, dass der Diabetes Typ 1 bei Kindern und Jugendlichen eine häufige Diagnose ist.

Die Kindheit umfasst eine grosse Spanne von Altersjahren und demzufolge eine Vielfalt an Entwicklungsstufen. Die Fähigkeit der Kinder mit Diabetes zurecht zu kommen und die Krankheit zu verstehen, variiert je nach Alter und Reife des Betroffenen. 

 

Kleinkinder
Kleinkinder sind anspruchsvolle Individuen. Sie lernen, sich in sämtlichen Aspekten ihres Lebens durchzusetzen. Deshalb überrascht es niemanden, dass ein Kleinkind sich rebellisch gegen etwas wehren wird, das mit Unwohlsein in Verbindung steht. So ist es auch beim Messen des Blutzuckers oder einer Insulininjektion, ein Kleinkind wird schreien, davonlaufen, um sich schlagen oder Ähnliches.

 

Es empfiehlt sich für Eltern und Betreuungspersonen mit den Kleinkindern zu „dealen“ und vorbereitende Arbeiten im Voraus zu erledigen ohne Anwesenheit des Kindes. Denn in diesem Alter können die Kinder noch nicht behilflich sein beim Herrichten der Materialien aufgrund ihrer motorischen Fähigkeiten. Ein weiterer Tipp ist es, den vollständigen Prozess in bestimmten Räumen zu absolvieren. So wird zum Beispiel nichts Schmerzhaftes im Schlafzimmer des Kindes gemacht, da es dieses Vorkommnis anschliessend mit seinem Schlafzimmer in Verbindung bringt und darum vielleicht nicht mehr schlafen kann.

 

Bezüglich der Durchführung sollte beachtet werden, dass der Fingerpik schnell vollzogen wird. Die Person, die den Test durchführt, soll das Kind wenn möglich auf dem Schoss halten. Dies hilft dem Kind zu bemerken, dass es sich dabei nicht um eine Bestrafung handelt. Manchmal wird es nötig sein, dass zwei Personen das Kind festhalten müssen.

 

Die Familien sollen ermutigt werden, den Kindern ihre Liebe zu zeigen und sie zu loben, auch wenn dies oft nicht einfach scheint. Möglicherweise fällt das Kleinkind in das Muster und toleriert etwa nach zwei bis drei Wochen das Zuckermessen und Insulinspritzen. Wenn nicht muss unbedingt eine Nadelphobie in Betracht gezogen werden.

 

In diesem Alter ist es erschwert Hypoglykämiesymptome zu erkennen, da ihr Verhalten oft sehr wechselhaft ist. Als Symptome der Hypoglykämie können gelten: Lustlosigkeit, Zimperlichkeit, Gereiztheit oder verschwitzt sein. Die Hypoglykämie kann durch 5-10g Kohlenhydrate behandelt werden. Dies entspricht etwa einem halben Becher Fruchtsaft.

 

Vorschulalter
Im Alter zwischen 3-5 Jahren sind die Kinder energiegeladen und fasziniert von der ganzen Welt. Leblose Objekte, Tiere, etc. werden für sie auf einmal zur Realität. Deshalb ist es wichtig einfache und überlegte Antworten zu geben. Sie wollen alles entdecken und verstehen. Die verbalen und motorischen Fähigkeiten verbessern sich. Die Eltern und Bezugspersonen sind noch immer verantwortlich für alles Entscheidende in Zusammenhang mit dem Diabetes.

 

Blutentnahme-aus-FingerKinder im Vorschulalter können ihre Krankheit kognitiv noch nicht verstehen. Den Kindern kann eine kurze Vorwarnung gegeben werden, dass es nun Zeit ist, den Blutzucker zu messen. Dies ermöglicht dem Kind die momentane Handlung zu unterbrechen und zeigt eine klare Erwartung auf.

 

Kinder im Vorschulalter ist es möglich zu erkennen, welche Nahrungsmittel akzeptabel und welche nicht akzeptabel für sie sind. Den Kindern kann eine kleine Kontrollfunktion übertragen werden, die belohnt werden muss z.B. mit Stickern. Weiter ist es wichtig die Lehrer und Babysitter über die Krankheit und Notfälle, sowie Sofortmassnahmen zu informieren. Eine weitere Möglichkeit wäre auch ein Alarmarmband für das Kind.

 

Kinder in diesem Alter können meist sagen, wenn es ihnen nicht gut geht. So können Bezugspersonen verknüpfen, was ein Kind sagt und wie es sich dabei verhält. Weil sie möglicherweise unregelmässig essen ist es wichtig zu wissen, was wann gegessen wurde und dann dementsprechend Zwischenmahlzeiten anzubieten. Die Kinder können das schlecht Fühlen mit den Symptomen der Hypoglykämie verknüpfen und verstehen, dass der Zucker gemessen werden muss und sie einen Snack zu sich nehmen sollen.

 

Schulalter
Kinder im Schulalter verbringen einen Grossteil des Tages nicht mehr in Obhut ihrer Eltern. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Schulbusfahrer, Lehrer, Betreuer nach der Schule, etc. Bescheid wissen über den Diabetes des Betroffenen. Die Kinder in dieser Phase sondern sich allmählich von ihren Eltern ab und lernen zu lesen, was ihnen hilft Informationen über den Diabetes aufzunehmen und ihren Zustand besser zu verstehen. Sie sind neugieriger, sozialer und lernen mehr Verantwortung zu tragen. Trotzdem benötigen sie weiterhin die Aufsicht der Eltern bezüglich des Diabetesmanagements.

 

Mit 6-7 Jahren können die Kinder ihren Blutzucker unter Aufsicht messen und dokumentieren. Sie können ins Zählen der Kohlenhydrate instruiert werden. Die Auswirkungen des Diabetes werden sie jedoch noch nicht verstehen.

Sie können erzählen, wie viel Bewegung sie am Tag hatten und ob sie hungrig sind oder nicht. Ausserdem sollten sie Hypoglykämiesymptome äussern können und sagen, ob sie auf Hilfe angewiesen sind. Sie sollten erkennen, wenn sie einen Snack benötigen und anschliessend den Zucker messen zur Kontrolle.

 

Ausserdem kann den Schulkindern die 15er Regel beigebracht werden: Blutzuckermessen, wenn Hypoglykämiesymptome auftreten. Wenn der Blutzucker tief ist, einen 15g Kohlenhydrat Snack zu sich nehmen und 15 Minuten später den Blutzucker erneut messen.

 

Jugendliche
Sie verbringen die meiste Zeit nicht mehr zu Hause. Es mag sein, dass sie es nicht einsehen den Eltern oder Bezugspersonen etwas über ihren Tag oder ihr Diabetesmanagement mitzuteilen. Ausserdem wirken die steigenden Hormone insofern auf den Blutzucker,dass dieser oft zu schwanken beginnt, was zu Frust beim Messen führen kann.

 

Das strikte und regelmässige Messen kann ebenfalls zu Widerständen bei Jugendlichen führen. So möchten sie in diesem Alter lieber die Grenzen austesten so auch beim Diabetes z.B. durch auslassen von Insulininjektionen oder Mahlzeiten. Die Konsequenzen daraus können fatal sein und auf einer Notfallstation enden. Deshalb ist es wichtig, sich bewusst zu machen, wie Teenager ihren Diabetes sehen und zu schauen, welche Teile der Therapie schwierig sind für den Jugendlichen.

 

Es ist von zentraler Bedeutung mit kleinen Zielen zu starten. Für die Eltern ist es ausserdem wichtig, dass sie eine akzeptable Form finden zwischen Beteiligung, Unterstützung anbieten und den Jugendlichen machen lassen.

 

Wichtig zu wissen
Das Diabetesmanagement ist anspruchsvoll aufgrund der täglich invasiven Massnahmen, jedoch auch, weil die Therapie in allen Altersklassen, vom Kleinkind bis zum Jugendlichen, durchgeführt werden muss. In jeder Entwicklungsphase muss abgeschätzt werden, wie viel das Kind bereits selbst übernehmen kann und wo noch Unterstützung notwendig ist. Trotzdem müssen die Eltern und Bezugspersonen streng genug sein, die nötigen Massnahmen durchzuführen.

 

Quelle:
Neal, K. & Swenson Brousell, C. (2009). Diabetes: Toddlers to Teens. Pennsylvania: Merion Publications.

Link zum Text bei Advance for Nurses >>

 

Ähnliche Artikel:
Chase, H.P. (2006). Understanding diabetes (11th ed.). Denver: Paros Press.
Wong, D. (2003). Nursing care of infants and children. Philadelphia: Elsevier Health Sciences.

 

back

Anzeige
separator
separator

 

newsletterPartnersites

tellmed


Portal für medizinische Fachpersonen, die Patientinnen und Patienten mit Eisenmangel und Eisenmangelanämie beurteilen und behandeln.

Iron.medline.ch
besuchen »

newsletterPartnersites

tellmed


Dieses Fachportal richtet sich ausschliesslich an Mitglieder medizinischer und pharmazeutischer Berufe.

Tellmed.ch besuchen »

newsletterPartnersites

tellmed


Aktuelle Gesundheits-Informationen für Patienten und Angehörige, zusammengestellt von der Fachredaktion von Mediscope.

Sprechzimmer.ch besuchen »

terminkalendarTerminkalender
Termine für den Veranstaltungskalender eingeben >>

 

Anzeige
Right Skyscraper

 

separator
VeryRight Skyscraper
Adserver Footer