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Stressreduktion durch Yoga möglich?

 

Yoga versus Psychoedukation: Was wirkt besser bei Pflegepersonal zur Stressreduktion?

 

Einleitung
Das Arbeiten in einem Spital ist für das Personal stressig aufgrund der schwierigen und hohen Anforderungen an ihre Dienstleistung.

Besonders für Pflegepersonen, die mit zahlreichen Ansprüchen an ihre Tätigkeit konfrontiert werden. Sie müssen täglich rechtzeitig fehlerfreie Entscheidungen treffen können, welche Menschenleben beeinflussen.

 

Eine kürzlich durchgeführte Untersuchung zeigt, dass das Pflegepersonal über zahlreiche arbeitsbezogene Stressoren berichtet, die zu Ermüdung, Frustration und letztlich zu Burnout führen. Neulich wurde von Pipe et al. informiert, dass ein Meditationsprogramm (mindfulness meditation program) effektiv war, um stressbezogene Symptome bei Pflegepersonal zu verbessern, im Vergleich zu einer Kontrollgruppe.

 

Hatha Yoga
Hatha Yoga ist eine uralte Praktik für Körper und Geist, die auf philosophischen Grundlagen der Aufmerksamkeit basiert. In der Praxis wird demzufolge über die Atmung die individuelle Einigkeit zwischen den beabsichtigten Bewegungen des Körpers und dem Geist angestrebt. Es handelt sich um einen selbstregulierenden Prozess, der einer Erforschung von sich selbst, Selbstwahrnehmung und Selbsttranszendenz folgt.   

KonzentrationIn westlichen Kulturen werden folgende drei Hauptkomponenten praktiziert: Physische Positionen (Asana) Atmungsübungen (Pranayama) und Meditation (Dhyana). Jede Komponente ist ein wesentlicher Aspekt beim Praktizieren. Diese drei Komponenten bewirken in einer integrierten Weise gesundheitliche Effekte in Körper und Geist.

 

Wenn positive Effekte auf Angstsymptome, Selbstbewusstsein, Aufmerksamkeit und psychologisches Wohlbefinden aufgezeigt werden könnten, wäre Hatha Yoga ein geeignetes Interventionsprogramm für das Personal zur Implementierung in Spitälern.

 

Durchgeführte Studie 
Das Studienteam setzt sich zusammen aus einem Psychologen und einer Pflegeforscherin. Diese entwickelten und führten eine Researchstudie durch, um die Wirkung eines sechswöchigen Hatha-Yoga-Progamms auf die Stressreduktion von Pflegepersonal zu untersuchen. Weitere Aspekte zur Untersuchung waren das Selbstbewusstsein, die Aufmerksamkeit und das psychische Wohlbefinden.

Die Studie beschäftigt sich mit einer Kontrollgruppe, der Psychoedukation angeboten wurde. Bereits vorhandene Studien zeigten einen positiven Effekt für die Gesundheit und stressbezogenen Symptomatik, durch kognitiv basierte Interventionen.

 

Fragen und Hypothesen
Es wurden drei Forschungsfragen entwickelt:

  • Werden Symptome der Angst – Beck Anxiety Inventory (BAI) und Anxiety Vulnerability sich laut Assessment verbessern im Vergleich vor Therapiebeginn und nach der Therapie?
  • Wird das psychologische Wohlbefinden, die Aufmerksamkeit und das Selbstbewusstsein sich laut Assessment verbessern im Vergleich vor Therapiebeginn und nach der Therapie?
  • Wird die Erfahrung der Teilnehmenden über die Zeit der wöchentlichen Assessments zu Angstsymptomen, wahrgenommenem Stress, Aufmerksamkeit und Selbstbewusstsein wachsen?


Methode
In dieser prospektiven Studie wurden insgesamt 18 Studienteilnehmende, die den Einschlusskriterien entsprachen, randomisiert in zwei Studiengruppen aufgeteilt. Eine Hatha-Yoga-Gruppe und eine Psychoedukation, Supportgruppe. Die Randomisierung erfolge im Verhältnis 1:1.

 

Einschlusskriterein waren Gesundheitspersonal, dass im Spital angestellt, 18-jährig oder älter war und eine Einwilligung musste unterzeichnet werden. Ausgeschlossen wurden Personen die bereits regelmässige Yogaerfahrung haben (z.B. aktuell, oder in den letzten sechs Monaten drei Mal oder öfter in der Woche Yoga praktizieren) und bereits bestehende Erfahrung mit regulärer Meditation haben (z.B. aktuell, oder in den letzten sechs Monaten drei Mal oder öfter in der Woche meditierten).  Ausserdem waren Personen mit diagnostizierten Angsterkrankungen oder Personen die zurzeit psychologische Therapie erhielten zur Studienteilnahme nicht zugelassen.

 

Um Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu finden, wurden Flugblätter zur Studie verteilt. Die Teilnehmenden wurden darüber informiert, dass sie an sechs aufeinanderfolgenden einstündigen Unterrichten im Spital teilnehmen müssen. Wenn sie der Yoga-Gruppe zugeteilt würden, müssen sie täglich 30 Minuten zuhause aufwenden, um Yogaübungen durchzuführen. Die Studie fand in den Jahren 2008 bis 2009 statt.

 

Die folgenden Tabellen zeigen die in sechs Wochen bearbeiteten Themen der Yoga-Gruppe und der Psychoedukation, Supportgruppe.

 

Tabelle 1: Sechs Wochen Hatha Yoga Intervention für Frauen

 

Versammlung, Sitzung Hauptthemen der Interventionen

 1. Sitzung 

  • Begrüssung, kurze Einleitung der Teilnehmenden
  • Generelle Anweisungen in Bezug auf die Ziele des Programms.
  • Praxis mit Anleitungen zu Grundpositionen, bewusste Atmungstechniken und das Bewusstsein einer passenden Ausrichtung.
  • Jeder Teilnehmende erhält eine Anleitungs-DVD zur täglichen Anwendung der Übungen zuhause.
  • Die wöchentliche Umfrage (57 Items) wird der ganzen Gruppe abgegeben.

2. - 5. Sitzung

  • Tägliche Praxisprotokolle werden eingesammelt.
  • Praxis: Warm-up, Übungen zur Zentrierung der Atmung, neue Positionen, bewusste Atmungstechniken und das Bewusstsein einer passenden Ausrichtung.
  • Die wöchentliche Umfrage (57 Items) wird der ganzen Gruppe abgegeben.
6. Sitzung 
  • Tägliche Praxisprotokolle werden eingesammelt.
  • Praxis: Warm-up, Übungen zur Zentrierung der Atmung, neue Positionen, bewusste Atmungstechniken und das Bewusstsein einer passenden Ausrichtung
  • Die Teilnehmenden füllen den Post-Test-Fragebogen (147 Items) und die Exit-Umfrage (9 Items) aus.

 


Tabelle 2: Sechs Wochen Psychoedukation, Supportgruppe

Versammlung, Sitzung Hauptthemen der Interventionen

 1. Sitzung 

  • Begrüssung, kurze Einleitung der Teilnehmenden
  • Generelle Anweisungen in Bezug auf die Ziele des Programms.
  • Anleitung zum Thema Stressreaktion und die Wirkung von Stress auf Körper und Geist.
  • Identifizieren von gegenwärtigen Stressoren und diese in der Gruppe aufzeigen.
  • Hausaufgabe: Selbstassessment für persönliche Zwecke ausfüllen.
  • Ausfüllen der wöchentlichen Umfrage (57 Items).

2. - 5. Sitzung

 

  • Hausaufgabenprotokoll wird in einer sicheren Box beim Eingang des Schulungsraums eingeworfen.
  • Kurzanweisung und Bericht über ihre Woche.

  • Themen werden sein: Verteidigungsmechanismus, Copingstrategien und lernen Wege zu identifizieren in welchen die Individuen den Stress handhaben können.

  • Die Teilnehmenden werden ihre Eindrücke in kleinen oder grossen Gruppen mitteilen, in denen auch Diskussionen geführt werden können.

  • Hausaufgabe: Selbstassessment für persönliche Zwecke ausfüllen.

  • Ausfüllen der wöchentlichen Umfrage (57 Items).

6. Sitzung 
  • Hausaufgabenprotokoll wird in einer sicheren Box beim Eingang des Schulungsraums eingeworfen.
  • Kurzanweisung und Bericht über ihre Woche
  • Themen werden sein: offene Diskussion für die letzte Versammlung
  • Die Teilnehmenden werden die Aktivitäten vervollständigen und ihre Erfahrungen in kleinen oder grossen Gruppen mitteilen.
  • Post-Test-Umfrage (147 Items) und Exit Umfrage (9 Items) müssen ausgefüllt werden.


Alle Instrumente wurden bereits einmal vor den Interventionen abgegeben, zur Ermittlung des Stresses vor Beginn des Programms. Die Instrumente wurden erstellt, um die Angstsymptome, den vorhandenen Stress, das Selbstbewusstsein und die Aufmerksamkeit  mit 57 Items einzuschätzen. Diese Einschätzung wurde wöchentlich, zum Schluss jeder Versammlung von jeder Teilnehmerin ausgefüllt. So konnten Veränderungen über die Zeit der Anwendung festgestellt werden. Am Ende des Programms, nach der sechsten Sitzung wurden alle acht Instrumente, also 147 Items, ausgefüllt zur Analyse des Standes nach der Therapie. Um die Erfahrungen der Teilnehmenden mit dem Programm auswerten zu können, wurde eine Exit-Umfrage mit neun offenen Items durchgeführt.

 

Ergebnisse
Zehn Teilnehmende wurden zur Yoga-Gruppe und acht zur Psychoedukation, Unterstützungsgruppe randomisiert. Von diesen beendeten insgesamt acht die Studie (Yoga-Gruppe = 6, Psychoedukation, Unterstützungsgruppe = 2). Die Resultate stammen deshalb aus der Gruppe Teilnehmenden, welche die Yoga-Gruppe bis zum Schluss besuchten. Diese sind alle weiblich und weisen ein Durchschnittsalter von 49 Jahren auf.   

SteineNicht-parametrische Tests zeigten auf, dass die Teilnehmenden insgesamt eine Verbesserung des Selbstbewusstseins im Vergleich vor und nach der Intervention erfuhren. Ausserdem berichteten sie über eine Verringerung der Angstsymptome. Positive Trends waren bei allen Variablen ersichtlich.

Die Symptome der Angst verbesserten sich nicht signifikant laut Wilcoxon-Test. In Bezug auf die Verbesserung des Selbstbewusstseins war hingegen eine Signifikanz zu verzeichnen. Bei den wöchentlichen Assessments konnte abgelesen werden, dass die Angstsymptome sich reduzierten.

 

Folgen für die Praxis
Die Teilnehmenden dieser Studie berichteten mit positiven Gefühlen über das Yoga-Programm. Sie bezeichneten die Wirkung als beruhigend, entspannend und angenehm. Einige waren sogar interessiert an einer Weiterführung des Programms nach Studienabschluss.

Wenn auch zukünftige Studien diese positiven Affekte widerspiegeln, wäre ein Yoga-Programm eine kostengünstige Strategie, um die Lebensqualität des Pflegepersonals zu erhöhen. Ausserdem könnte die Gesundheitsinstitution dadurch auch, durch einen hohen Stresslevel verursachte Kosten, sparen.

Die Resultate dieser Pilotstudie zeigen, dass es weitere Studien benötigt, um die Effektivität eines kurzzeitigen Yoga-Programms zur Reduktion der Angstsymptome, etc. zu beweisen. Yoga wird an sehr vielen Orten der Welt bereits praktiziert. Es wird für Teilnehmer und Teilnehmerinnen jeglichen Erfahrungslevels angeboten und dies zu relativ geringen Kosten. So wäre es für Spitäler relativ einfach möglich, Yoga-Programme für ihre Angestellten anzubieten.


Quelle: Advance for Nurses
Hier geht es zum Originaltext >>

 

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