Für die Analyse wurden die Daten von insgesamt 718 Patienten mit leichter bis mittelschwerer Demenz aus 15 klinischen Studien ausgewertet. 407 Patienten erhielten eine Form von geistiger Stimulationstherapie, die sämtliche Sinne der Patienten beanspruchen sollte. Die Therapie umfasste folgende Tätigkeiten: Gegenstände und Personen benennen, Puzzlespiele, Musik hören, über Ereignisse in ihrer Vergangenheit und Gegenwart sprechen und Aktivitäten wie backen und Pflanzen pflegen umfasste. Geschultes Pflegepersonal oder entsprechend angewiesene Angehörigen trainierten in der Regel mindestens zweimal pro Woche 45 Minuten lang die Demenzkranken. Die restlichen 311 Patienten, die kein spezielles Training erhielten, dienten als Vergleich.
Resultat: Die Demenzkranken mit Training schnitten bei den geistigen Leistungstests besser ab als die Kontrollgruppe. Ausserdem verbesserte sich die Kommunikation, soziale Interaktionen und die Lebensqualität. Diese positiven Effekte waren unabhängig davon, ob die Patienten Medikamente gegen die Demenz einnahmen oder nicht. Bei der Stimmungslage und bei den Fähigkeiten zur Selbstversorgung im Alltag fanden die Forscher jedoch keine signifikanten Unterschiede.
Die Belastung der Pfelgepersonen oder der Angehörigen wurde durch das Training zwar nicht gesenkt, es wurde allerdings von den Durchführenden auch nicht als zusätzliche Belastung empfunden.
Es bleiben zwar viele Fragen noch offen. Zum Beispiel ist nicht klar welche Form der Stimulationstherapie sich am besten eignet oder wie lange solche Trainings Sinn machen, beziehungsweise wie lange die positiven Effekte anhalten. Aber: Den günstigen Effekt der kognitiven Stimulationstherapie konnten die Forscher jedenfalls belegen, ohne dass sich Nachteile für die Betroffenen ergaben. Geeignet sei das kognitive Stimulationstraining aber wohl nur für Patienten mit milder bis mittelschwererr Demenz, räumen die Forscher ein. In Fällen schwerer Demenz dürfte diese Form der Behandlung nicht mehr wirksam sein.