Auf die explosionsartige Ausbreitung von Demenz weltweit und deren Folgekosten seien die Gesundheitssysteme nicht vorbereitet, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und erklärt die Demenerkrankung zum Krisenfall. Ihre Forderung: Bessere Aufklärung der Bevölkerung und eine verbesserte Ausbildung der Mediziner.
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO wird sich die Zahl der Demenzkranken bis im Jahr 2030 verdoppeln. Die WHO rechnet bis dahin mit fast 66 Millionen Erkrankten, wie es in einem veröffentlichen Bericht heisst. Heute sind weltweit etwa 33 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. Und: In den darauffolgenden 20 Jahren wird es drei Mal so viele Demenzkranke geben wie heute.
Alle vier Sekunden wird weltweit eine Demenzerkrankung diagnostiziert, wie der Leiter der Alzheimer-Organisation ADI schreibt. Die Gesundheitssysteme seien nicht parat und total überfordert. Nebst dem persönlichen Albtraum für Angehörige komme die soziale und wirtschaftliche Belastung an ihre Grenzen: Die Behandlung und Betreuung Demenzbetroffener kostet aber heute schon jährlich mehr als 460 Milliarden Euro.
Die häufigste Form von Demenz ist die Alzheimer-Erkrankung. Die Symptome sind zunächst eher diffus (Gedächtnis- sowie Orientierungsschwierigkeiten), was dazu führt, dass nur in 20-50% der Fälle die Erkrankung routinemässig erkannt wird, wie die WHO schreibt.
Die WHO fordert deshalb einerseits eine verbesserte Ausbildung der Mediziner, bessere Diagnose-Möglichkeiten sowie die breite Aufklärung der Bevölkerung – ähnlich wie dies mit der HIV-Infektion und AIDS-Erkrankung geschieht.