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Die Kombination Haut und Sonne

 

In diesem Artikel werden Fragen beantwortet wie: Wie viel Sonne ist gut für unsere Haut? Auf was muss ich beim Sonnenbaden achten? Was ist eigentlich mit den UV-Strahlen gemeint? Und was bedeutet der Lichtschutzfaktor auf Sonnencremes?

 

Die Haut – der Sommer
Die Haut ist ein lebenswichtiges Sinnesorgan, welches in drei Schichten unterteilt werden kann: die Oberhaut (Epidermis), die Lederhaut (Corium) und die Unterhaut (Subkutis). Die Aufgaben der Haut sind vielfältig. Zum einen bietet sie Schutz vor jeglichen Umwelteinflüssen. Weiter wehrt sie Druck und Stösse ab, bekämpft durch ihren Säuremantel Bakterien, reguliert den Wasserhaushalt und ist behilflich bei der Einhaltung der Wohlbefindenskörpertemperatur. Sie ist ein Sinnesorgan, weil sie z.B. Berührungen wahrnimmt und weiterleitet. Diese Funktionen können bei einem Sonnenbrand beeinträchtigt sein oder es können Missempfindungen entstehen. Die Haut ist sehr geduldig und warnt uns erst bei ersten Verbrennungsschäden oder unter Umständen sogar Dauerschäden.

Im Winter machen trockene Heizungsluft und klirrende Kälte der Haut zu schaffen. Da kämpfen wir oft mit trockenen Händen oder ähnlichen Symptomen. Im Sommer hingegen nehmen die Temperaturen zu und die Sonne lässt sich wieder blicken. Unter anderem normalisiert sich dann die Talgproduktion und die Haut wird wieder fettiger und neigt dadurch weniger auszutrocknen.
Weiter fördern die Sonnenstrahlen Folgendes:

  • Vitalitätssteigerung
  • Die Menschen werden wieder aktiver
  • Aktivierung der Atmung
  • Ankurbeln von Durchblutung und Stoffwechsel
  • Senken des Blutdruckes und Cholesterinspiegels
  • Vermehrt Serotonin, was für Lebensfreude sorgt und die Stimmung hebt
  • Die Vitamin D Produktion wird gefördert.


Wichtig ist es nun abzuschätzen, was nötig ist, um die positiven Wirkungen der Sonnenstrahlen zu bekommen und was unterlassen werden soll, damit die Haut nicht durch die Sonnenstrahlen geschädigt wird. In Bezug auf die Vitamin D Produktion reichen nämlich 10-15 Minuten Sonne auf Gesicht und Arme aus, um den Tagesbedarf zu decken. Dieser Effekt lässt sich nicht endlos steigern, wodurch es nicht sinnvoll ist, länger an der Sonne zu sein.


Gefahren
Der Sommer hat sicherlich viele Vorteile, jedoch sind die Gefahren der Sonnenstrahlen leider nicht harmlos. So ist zu viel UV-Strahlung die wichtigste Ursache für Haut- und Augenschäden jeglicher Art, Hautalterung und Hautkrebs. Eine Überdosis UV-Strahlen führt oftmals zu Hautreaktionen wie Rötungen, Blasen oder Juckreiz. Im Sommer oft in klassischer Form eines Sonnenbrandes. Die UV-Strahlung ist über die Mittagszeit am stärksten, wodurch man sich zumindest dann im Schatten oder drinnen aufhalten sollte. Denn bereits eine leichte Rötung ist schädigend. Und es ist nicht so, dass wenn der Sonnenbrand weg ist, alles wieder gut ist, denn die Hautschädigungen wirken summierend. Das heisst von Kindheit an nimmt z.B. das Risiko auf bleibende Hautschädigungen zu, je mehr Sonnenbrände jemand hatte. Die Haut als Organ schützt sich vor der Sonne, in dem sie vermehrt Melanin ausschüttet, wodurch sich die Haut braun verfärbt. Weiter auch durch eine Verdickung der Hornschicht.


Folgen
In den nächsten Absätzen wird auf Prozesse und Krankheiten eingegangen, die sich aufgrund der Sonnenstrahlung entwickeln.


Bräunung
Wie bereits erwähnt ist die Hautbräunung ein Schutzmechanismus. Es ist als Alarmsignal wahrzunehmen und ist ein Zeichen für ein vorangegangenes Sonnenbad. Nur schade, dass die Bräunung heute zum Schönheitsideal gehört und immer mehr Personen sich absichtlich der Sonne aussetzen, damit sie diesem Ideal entsprechen. Und dies ohne jegliche Rücksicht auf ihre Gesundheit.


Pigmentflecken
Pigmentflecken bilden sich, weil besonders viel Melanin gebildet wird. Dies ist ein Schutzmechanismus der Haut. Stark pigmentierte Bereiche werden Hyperpigmentierung genannt. Diese äussert sich z.B. durch Sommersprossen, Chloasma (fleckenförmige, bräunliche Pigmentierung) oder Leber- und Linsenflecken.


Hautalterung
Die Hautalterung wird eindeutig begünstigt durch die UV-Strahlung. Denn diese hemmt die Zellteilung und dadurch die kontinuierliche Hauterneuerung. So wird das Bindegewebe beschädigt und es bilden sich vermehrt Falten. Dies alles zusätzlich zum biologischen Alter, denn dort nimmt bereits die Elastizität ab und es kann weniger Feuchtigkeit gebunden werden, wodurch sich Falten bilden.


Hautkrebs
Hautkrebs ist eine sehr gefährliche Krebsart, da sie schnell Ableger streut. Hautkrebs entsteht durch UV-Strahlung, welche bis in die Lederhaut eindringt und das Erbgut schädigt. Die Zellen entarten und es bildet sich Hautkrebs. Dies wäre jedoch durch ein anderes Verhalten an der Sonne – oder besser gesagt im Schatten – oftmals zu vermeiden.


Lippenherpes
Bezüglich des Lippenherpes sollte Vorsicht geboten werden beim Sonnenbaden. Denn durch zu viel UV-Strahlung wird die Immunabwehr der Haut unterdrückt. So ist man anfälliger für Infekte, was die Reaktivierung für Herpesviren begünstigt. Personen, die also zu Lippenherpes neigen, müssen besonders vorsichtig sein. Herpes, der nach Sonnenstrahlung auftritt wird Herpes solaris genannt.


Sonnenempfindlichkeit
In den warmen Jahreszeiten sind die meisten Personen gerne draussen, ausser jene mit Sonnenempfindlichkeit. Diese ist weit verbreitet und kann sich verschieden äussern. Als Bildung von Pigmentflecken (z.B. Sommersprossen) sehr schnell auftretender Sonnenbrand oder auch Sonnenallergie. Für eine erhöhte Sonnenempfindlichkeit gibt es viele Ursachen. Man kann jedoch einiges tun, um sich vor unerwünschten Hautreaktionen zu schützen. Die Sonnenempfindlichkeit kann durch bestimmte Substanzen erhöht werden. Dazu zählen: Teer, bestimmte Pflanzenbestandteile, Farbstoffe und auch gewisse Arzneimittel.


Sonnenallergie
Die Sonnenallergie wird auch polymorphe Lichtdermatose genannt. Sie äussert sich durch Juckreiz, Hautrötung und Schmerzen. Diese Reaktionen treten auf, weil die Haut auf ungewohnt starke UV-A und UV-B-Strahlung reagiert. Denn diese sind der Auslöser dafür. Von der Symptomatik sind Hautareale betroffen, die besonders oft in der Sonne sind wie z.B. Dekolleté oder Arme. Eine Variante der Sonnenallergie ist die sogenannte Mallorca-Akne. Dabei sind die Hautareale betroffen, auf denen sich Haarfolikel befinden. Dort bilden sich dann kleine, stark juckende Knötchen. Das Auftreten von einer Sonnenallergie ist bei helleren Hauttypen häufiger zu beobachten. Eine mögliche Therapieform ist die gezielte UV-Bestrahlung (Phototherapie) um langsam an das Sonnenlicht zu gewöhnen.


Sonnenbrand
Sonnenbrand wird in der Fachsprache auch akute Lichtdermatose oder Dermatitis solaris genannt. Dabei führt die UV-Strahlung (v.a. UV-B) zu einer Verbrennung 1. oder 2. Grades. Dies wird ausgelöst dadurch, dass man sich zu lange an der prallen Sonne aufgehalten hat, ohne genügend Sonnenschutz. Ausserdem tritt Sonnenbrand auch häufig auf, weil die Sonneneinstrahlung unterschätzt wurde, z.B. aufgrund von Wolken. Weiter auch bei längeren Aufenthalten auf dem Wasser z.B. beim Segeln oder Surfen oder auch begünstigt durch die Einnahme gewisser Medikamente. Etwa sechs bis acht Stunden nach der Sonneneinwirkung treten dann Symptome auf wie: Scharf begrenzte Rötung, Juckreiz, Schmerzen, je nach Schweregrad auch Blasen und späteres Abschuppen der Haut. Bei Sonnenbrand im Gesicht kann gleichzeitig eine Bindehautentzündung auftreten. Zudem können bei grossflächigen Sonnenbränden Symptome wie Blasenbildung, Kopfschmerzen, Übelkeit, Fieber oder Kreislaufbeschwerden auftreten. Diese Begleiterscheinungen können auf einen Hitzeschlag hinweisen. Ältere Personen und Kinder sollten beim Auftreten von solchen Symptomen im Krankenhaus überwacht werden.


Erste Hilfe bei Sonnenbrand:

  • Die Massnahmen sollen möglichst frühzeitig ergriffen werden und sich nach dem Schweregrad des Sonnenbrands richten.
  • Jegliche weitere Sonnenbestrahlung meiden, bis der Sonnenbrand vollständig abgeheilt ist.
  • Kühlende feuchte Umschläge z.B. mit Quark
  • Einreiben von kühlenden Gels oder Lotionen
  • Gegen die Schmerzen: Einnahme von Acetylsalicylsäure (z.B. Aspirin) oder Paracetamol (z.B. Dafalgan), da diese entzündungshemmend wirken.
  • Wenn der Sonnenbrand am Verschwinden ist rückfettende Cremes verwenden.


Vorbeugung
Um sich in der Sonne keinem gesundheitlichen Risiko auszusetzen kann einiges zur Vorbeugung von Folgeschäden unternommen werden. Im Folgenden werden diverse vorbeugende Massnahmen geschildert:


Eincremen:

  • Bei der Produktauswahl sollte auf einen hohen Lichtschutzfaktor (LSF) geachtet werden. Dieser wird je nach Hauttyp und UV-Intensität ausgewählt. Der Lichtschutzfaktor schützt jedoch nur vor den UV-B-Strahlen und nicht vor anderen Strahlen, welche ebenfalls schädigend sind. Es gibt jedoch Sonnencremes die zusätzlich noch einen UV-A-Filter haben.
  • Die Sonnencreme sollte mindestens 30 Minuten vor dem Sonnenbaden aufgetragen werden, da nicht alle Filtersubstanzen sofort wirken.
  • Der Sonnenschutz ist besser je gründlicher aufgetragen wurde. Dafür empfiehlt sich grosszügig Sonnencreme einzuschmieren (35g für den ganzen Körper eines Erwachsenen).
  • Wichtig ist regelmässiges Nachcremen, da der Schutz verloren geht aufgrund von Schwitzen, Abrieb auf Textilien oder durch das Baden.
  • Lichtempfindliche Bereiche wie die Ohren, Kopfhaut oder Fussrücken, etc. sollten dringend vor der Sonne geschützt werden.
  • Vorsicht vor unseriösen Sonnencremes. Diese werben z.B. mit 100%igem Schutz oder weisen nicht mehr gültige Klassifikationen auf.


Sonnenbrille nicht vergessen:

  • Gute Sonnenbrillen sind gekennzeichnet mit dem CE-Logo und die Filterkategorie ist deklariert. Diese müssen jedoch nicht teuer sein.


Meiden der prallen Mittagssonne:

  • Zwischen 10-15 Uhr keine Aktivitäten im Freien planen. Säuglinge, Kleinkinder und ältere Personen nicht der prallen Sonne aussetzen. Die UV-Strahlung ist auch im Schatten vorhanden, deshalb ist trotzdem Sonnenschutz notwendig.


Angemessene Kleidung:

  • Alternativ oder zusätzlich zum Eincremen bieten lange Hosen oder Hemden einen sehr guten Schutz vor UV-Anteilen. Der Schutz ist je nach Stoffart, Art, Dicke und Dichte besser. Es gibt auch spezielle UV-Schutzkleidung, welche durch ein Logo gekennzeichnet ist.


Sonnenzeit

  • Die angenehme unbedenkliche Zeit messen die Experten in nicht in Stunden, sondern in Minuten. Sie ist abhängig vom Lichtschutzfaktor und Hauttyp.


Es gibt noch weitere Massnahmen die ergriffen werden können. So sollte zum Beispiel genügend Flüssigkeit aufgenommen werden. Jedoch sind die oben genannten die gängigsten Massnahmen zur Vorbeugung.


Hauttypen
Es gibt sechs Hauttypen. Diese werden eingestuft aufgrund von: Haarfarbe, Hautfarbe, Augenfarbe, Bräunungsverhalten und Reaktion der haut auf ungeschützte Sonnenbestrahlung.

Hauttypen





Bildquelle: Krebsliga >>

Von links nach rechts:
Typ 1 = Keltischer Typ
Typ 2 = Nordischer Typ
Typ 3 = Mischtyp
Typ 4 = Mediterraner Typ
Typ 5 = Dunkle Hauttypen
Typ 6 = Schwarze Hauttypen

 

Verwendete Quellen:
Haut im Sommer >>
Sommer, Sonne und unsere Haut >>
Hauttypen >>

 

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