Es nahmen 219 Patienten (davon 120 weibliche Patienten) im Durchschnittsalter von 71 Jahren (Altersspanne zwischen 50 und 92 Jahren) an der Studie teil. Alle Patienten unterzogen sich zwischen September 1995 und Oktober 1998 im Halmstad Central Hospital, im Departement der Orthopädie einer Operation, bei der ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt wurde. Die Patienten litten alle an Osteoarthritis. Die Studienteilnehmenden wurden 3, 6 und 12 Monate vor der Operation und 4, 5 und 7 Jahre postoperativ durch einen Fragebogen über ihr Befinden befragt. Der Fragebogen (SF-36 und WOMAC) für die postoperativen Untersuchungen beinhaltete zusätzlich Fragen über postoperative Komplikationen, Folgeerkrankungen, soziale Umstände sowie über die Patientenzufriedenheit. Eine Kontrollgruppe von 117 Personen (davon 67 Frauen) im Durchschnittsalter von 72 Jahren (Altersspanne zwischen 52 und 92 Jahren) ohne Hüftprobleme wurde gleichzeitig untersucht.
151 Patienten (davon 83 Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 70 Jahren (Altersspanne zwischen 50 und 88 Jahren) wurden noch 7 Jahre postoperativ untersucht. Die restlichen 86 Patienten verstarben entweder oder nahmen nicht an der Untersuchung teil. In der Kontrollgruppe starben 11 Personen und 41 verweigerten die Teilnahme. Es blieb eine Kontrollgruppe von 65 Personen bestehen. Die besten postoperativen Ergebnisse wurden ein Jahr nach der Operation festgestellt. 7 Jahre postoperativ wurde eine starke Differenz zwischen der Kontrollgruppe und den Patienten aufgezeigt. Dies vor allem bei den Fragen über die physikalische Funktion des künstlichen Hüftgelenks. Der Unterschied von Folgeerkrankungen war bei der Kontrollgruppe und der Studiengruppe nicht signifikant. Doch brauchten die Operierten häufiger eine Gehilfe (46% vs. 8%) als die Kontrollgruppe. Auch die regionalen und ausgedehnten Schmerzen waren bei der operierten Gruppe stärker als bei der Kontrollgruppe (68% vs. 53%). Dennoch gaben 96% der Patienten an, mit dem Ergebnis allgemein 7 Jahre nach der Operation zufrieden zu sein. 95% der Patienten gaben an mit der Fähigkeit ihren Freizeitaktivitäten nachgehen zu können, zufrieden zu sein. Und 97% waren mit der Schmerzlinderung und der verbesserten, schmerzverminderten Beweglichkeit zufrieden.
Die Studie konnte demnach aufzeigen, dass die Personen mit künstlichem Hüftgelenk 7 Jahre nach der Operation beinahe die gleiche Lebensqualität besitzen wie die Kontrollgruppe. Nur die Beweglichkeit war bei den operierten Personen eingeschränkt, was aber auf eine Folgeerkrankung des Muskel-Skelett-Systems aufgrund der Osteoarthritis zurückzuführen sei.
Quelle:
Nilsdotter and Isaksson BMC Musculoskeletal Disorders 2010, 11:47
http://www.biomedcentral.com/1471-2474/11/47