Multiresistente Staphylokokken (MRSA) sind in einer Stichprobe der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in 28 von 40 untersuchten Schweinemastbetrieben gefunden worden.
Einen entsprechenden Bericht des ARD-Wirtschaftsmagazins "Plusminus" bestätigte ein Sprecher der Landwirtschaftskammer in Bonn. In 16 der 28 positiv getesteten Betriebe trugen demnach sogar alle der jeweils 40 untersuchten Ferkel MRSA. Die Schweine seien nicht erkrankt, so der Sprecher. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt allgemein, Fleisch möglichst durchgegart zu essen.
Menschen mit direktem Kontakt zu den Schweinen haben "Plusminus" zufolge möglicherweise ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Denn die resistenten Staphylokokken sind vom Schwein auf den Menschen übertragbar und dann auch von Mensch zu Mensch, wie auch eine Pilotstudie des Nationalen Referenzzentrums (NRZ) für Staphylokokken bestätigt: Bei 39 von 122 Mitarbeitern, Tierärzten und Fleischkontrolleuren aus Schweinemastanlagen, in denen MRSA gefunden worden war, wurde der resistente Keim entdeckt.
Auch 7 von 53 Familienangehörigen der Untersuchten wurden positiv auf Schweine-MRSA getestet, obwohl sie keinen direkten Kontakt zu den Tieren hatten, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem aktuellen "Epidemiologischen Bulletin" berichtet (18, 2008, 141).
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Eine Präsentation zum Thema MRSA – eine neue Gefahr? von Dr. med. vet. Peter Much vom AGES, Kompetenzzentrum Infektionsepidemiologie findet sich hier >>