Das Thema „Gesundheitsförderung und Prävention“ sei nicht neu, noch stelle es eine Bürde für Pflegende. Auszubildende und Lehrende dar. Dies die einleitenden Worte von Kordula Schneider in der Septemberausgabe der Zeitschrift. Sowohl Prävention als auch Gesundheitsförderung stellten einen integrativen Teil pflegerischen Handelns dar, der bewusst oder unbewusst massgeblich die pflegerische Grundhaltung von jetzigen und zukünftigen Pflegenden präge.
Der Ansatz der Prävention setzt an der Verminderung bzw. Vermeidung von Risikofaktoren an. Die Gesundheitsförderung fokussiert auf die Stärkung der Gesundheitsressourcen mit dem Ziel, die Gesundheit zu erhalten. Beide Ansätze zielen, so Schneider, auf die Verbesserung der Gesundheit des einzelnen sowie der Bevölkerung. Sie sollten als einander ergänzend betrachtet werden. Das Schwerpunktthema wird anhand von vier verschiedenen Artikeln behandelt.
Ansatzpunkte zur Umsetzung von Gesundheitsförderung und Prävention
Im einleitenden Artikel von Ulla Walter und Christiane Patzelt wird aufgezeigt, welche Ansatzpunkte pflegerische Handlungsfelder zur Umsetzung von Gesundheitsförderung und Prävention aufweisen. Der Beitrag untersucht die Relevanz von Prävention und Gesundheitsförderung in einer immer älter werdenden Gesellschaft. Er stellt folgende Frage: „Können durch solche Massnahmen die Lebensqualität tatsächlich verbessert und gesundheitliche Beeinträchtigungen oder Krankheiten verzögert werden?“ Vorerst definieren die beiden Autorinnen die Begriffe der Prävention und der Gesundheitsförderung.
In ihrem Beitrag zeigen die Autorinnen auf, dass sich die Relevanz von Prävention und Gesundheitsförderung in einer immer älter werdenden Gesellschaft verdeutlicht. Durch Prävention und Gesundheitsförderung könnten die Lebensqualität verbessert und gesundheitliche Beeinträchtigungen oder Krankheit hinausgeschoben und auf die letzten Jahre komprimiert werden.
Persönliche Haltung reflektieren
Daran anschliessend folgt ein Aufsatz von Annerose Bohrer. Dieser stellt das eigene Erleben von Lernenden in den Mittelpunkt. Denn Gesundheitsförderung und Prävention sind bedeutsame Handlungsfelder für Pflegende. Um in diesen Feldern kompetent handeln zu können, so Bohrer, brauchten Lernende positive Erfahrungen sowie die Chance, sich mit Widersprüchen und Grenzen auseinanderzusetzen.
In ihrem Beitrag stellt sie die Lernenden in den Mittelpunkt: „Wie stellt sich ihre Situation im Berufsfeld dar? Was brauchen sie selbst, um kompetent in den Bereichen Gesundheitsförderung und Prävention zu handeln?“ Um diesen Fragen nachzugehen, setzt die Autorin das Anforderungs-Ressourcen-Modell von Becker ein. Denn das Modell verbindet die salutogenesische und die präventive Sichtweise miteinander.
Bohrer kommt zum Schluss: „Genauso, wie es Aufgabe der Lernenden ist, sich mit ihrer Gesundheit auseinanderzusetzen, sollten auch Lehrende ihre persönliche Haltung dahingehend reflektieren. Dazu gehört auch, Widersprüche und Grenzen zu sehen und – ebenso wie die Lernenden – diese in Teilen auch auszuhalten.
Weitere Themen: Salutogenese und Krisen
Das Heft enthält zwei weitere Artikel: Beate Blättner geht der Frage nach, ob Salutogenese nur ein Modell zur quasi-theoretischen Fundierung eines Zeitgeistes darstellt oder ein empirisch gut belegtes theoretisches Modell ist, welches es gilt, in Bildungsprozessen zu thematisieren. Schliesslich zeigt in Joachim Gardemann, Leiter des Kompetenzzentrums Humanitäre Hilde an der Fachhochschule Münster, auf, welche wichtigen Anteile Gesundheitsförderung und Prävention in der internationalen Hilfe bei Katastrophen und Krisen haben.
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