Das Thema Unfallgeschehen ist in der neuen Online-Publikationsreihe "GBE kompakt" erschienen, die alle drei Monate aktuelle Daten kurz und verständlich zusammenfasst. Die Entzündlich-rheumatischen Erkrankungen erscheinen als 49. GBE-Heft.
Das Unfallgeschehen in Deutschland lässt sich auf der Basis amtlicher Statistiken nur unvollständig abbilden. Ein Grund dafür ist, dass bedeutsame Bereiche wie Freizeitunfälle nicht systematisch erfasst werden. Daher sind repräsentative Befragungen eine wichtige Ergänzung. Sie liefern einen Überblick über das (nichttödliche) Unfallgeschehen. Die Analysen für GBE kompakt basieren auf ausgewählten Ergebnissen des telefonischen Gesundheitssurveys "Gesundheit in Deutschland aktuell" (GEDA) des Robert Koch-Instituts. Die GEDA-Daten zeigen, dass etwa jeder zwölfte Erwachsene innerhalb der letzten zwölf Monate wegen einer Verletzung ärztlich versorgt wurde. Telefonische Befragungen ermöglichen auch die Verknüpfung der Angaben zu Unfällen mit soziodemografischen und sozioökonomischen Faktoren, zum Beispiel Bildung, die in amtlichen Unfall-Statistiken nur sehr eingeschränkt erfasst werden.
Das GBE-Heft "Entzündlich-rheumatische Krankheiten" stützt sich wesentlich auf Daten der "rheumatologischen Kerndokumentation", die im Rahmen eines Förderprogramms des Bundesministeriums für Gesundheit zum Aufbau regionaler Rheumazentren 1993 eingeführt wurde. Zu den entzündlich-rheumatischen Krankheiten gehören mehr als hundert verschiedene Krankheitsbilder. Gemeinsam ist ihnen, dass es sich um schwere, chronisch entzündliche Allgemeinerkrankungen handelt, bei denen das Immunsystem körpereigene Stoffe und Strukturen angreift, bevorzugt den Bewegungsapparat. Dies führt zu dauerhaften Schmerzen und oftmals zu einem fortschreitenden Verlust körperlicher Funktionsfähigkeit.
Von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen sind schätzungsweise insgesamt 2% der Erwachsenen in Deutschland betroffen. Die wichtigste Einzelerkrankung ist die rheumatoide Arthritis mit einer Häufigkeit von 0,5 bis 0,8%. Das Erkrankungsrisiko wird durch genetische Faktoren erheblich beeinflusst. Der wichtigste Umweltfaktor für die Entstehung einer rheumatoiden Arthritis ist das Rauchen. Bei früh einsetzender Behandlung ist bei etwa der Hälfte der Betroffenen ein beschwerdefreier Zustand erreichbar. Daher sollte jede Person mit mehr als sechs Wochen bestehenden Schwellungen in mehr als zwei Gelenken, die nicht durch einen Unfall hervorgerufen sind, ohne Verzug in internistisch-rheumatologische Behandlung überwiesen werden.
Das GBE-Heft enthält neben den Informationen zur Erkrankung auch Angaben zu Krankheitsfolgen, zu Krankheitslast, zur Inanspruchnahme der Versorgungsangebote (ambulant, akutstationär und Rehabilitation) sowie zu Krankheitskosten. Außerdem werden die besonderen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen im Kindesalter erläutert. Die Juvenile idiopathische Arthritis ist die häufigste im Kindesalter auftretende chronische rheumatische Erkrankung, daran leiden in Deutschland schätzungsweise 15.000 Kinder und Jugendliche.
Zum GBE kompakt "Unfallgeschehen" gehts hier >>
Link zur RKI-Internetseite Gesundheitsberichterstattung >>
Informationssystem der Gesundheitsberichterstattung des Bundes DE >>
Meldung von Susanne Glasmacher, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Robert Koch-Institut vom 14.06.2010